„Nel Giorno del Gloriosissimo Nome“

Internationales Symposium der Institute für Musikwissenschaft und Interpretationskunde, sowie des Institutes für Alte Musik der MdW Wien

8. – 11.11.2021

Seit ihrer Gründung im Jänner 2013 war es der Österreichischen Lautengesellschaft (ÖLG) ein großes Anliegen der Laute und ihrer Spieltechnik auch eine zunehmende Beachtung in der wissenschaftlich – akademischen Landschaft Österreichs zu ermöglichen.

Bereits im Jahr 2013 gelang es in einem breit ausgelegten Forschungsvorhaben der Universität Mozarteum in Salzburg, der dortigen Paracelsus Universität, sowie des Salzburg-Museums und des Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“ dem Lautenspiel und den dabei verwendeten Lauteninstrumenten am fürstbischöflichen Salzburger Hof einen eigenen Forschungs-Schwerpunkt zu ermöglichen, der schließlich im Nachbau dreier im Salzburg-Museum verwahrten Lauteninstrumenten durch die Werkstatt Karl Kirchmeyr und Günther Mark für die Alte Musik Abteilung der Universität Mozarteum auch spielpraktisch zu erschließende Resultate ermöglichen würde. Diese Instrumente konnten endlich im Jänner 2019 im Rahmen eines Konzertes der Reihe „Mozarteum im Museum“ der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die Lauten und Manuskripte im Notenarchiv des Stifts Kremsmünster waren im Oktober 2016 ein seither lebhaft diskutierter Gegenstand des Symposiums „Ways to Silvius Leopold Weiss“ am Koninklijk Conservatorium in Den Haag.

Im Jahr 2020 konnte der Obmann der ÖLG schließlich in einer Instituts-internen „Keynote“ erstmalig die sogenannten „Stimmbücher“ Goêss VII, VIII und IX aus den Lautentabulatur-Beständen des Schlosses Ebenthal in Kärnten einem weiteren Kreis von Wissenschaftlern und Aufführungspraktikern vorstellen und wurde darauf hin eingeladen, im Rahmen eines Symposiums der Wiener Musikwissenschaft und der MdW eine spielpraktische Realisierung einer Namenstags-Kantate für Kaiser Leopold I. des kaiserlichen Hofkomponisten Carlo Agostino Badia, die ausdrücklich „Liuti“ für ihre Ausführung fordert, nach dem Muster der aus Goêss VII, VIII und IX gewonnenen Erkenntnisse zu versuchen und diese in einem öffentlichen Konzert am 9. November 2021 mit Mitgliedern der ÖLG zu präsentieren.

Gemeinsam mit Cornelia Demmer als konzertierender Laute, Dana Memioglu am Colachone, Klaus Köb und Richard Labschütz an den paarig, den Vorgaben aus den Goêss Stimmbüchern entsprechend eingesetzten 11-chörigen Lauten konnte so erstmalig seit mehr als 300 Jahren die Cantata III „Al Tempo“ von C.A. Badia mit der Sopranistin Martha Matsheko in einer klanglichen Gestalt gezeigt werden, wie sie wahrscheinlich im Rahmen einer „Accademia delle Donne“ am 15. November 1699 auch aufgeführt wurde.

Hubert Hoffmann